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Samstag, 6. Juni 2020

Das interessiert doch keine Sau

…außer wahrscheinlich die Sau selber. Und der geht es meistens nicht gut. Weil sie nämlich oft genug auf einem harten Betonboden steht und wegen der Metallgitter, zwischen denen sie steht, kaum Platz hat, sich zu bewegen: Die Zuchtsau.


Gestern hätte der Bundesrat darüber entscheiden sollen, welche Regeln es zukünftig für die Haltung von Zuchtsauen gibt. Eine Abstimmung allerdings gab es dann doch nicht, weil der Kompromissvorschlag letztlich nicht mehrheitsfähig gewesen wäre.

Tatsächlich wäre dieser Kompromiss auch kein ganz großer Wurf gewesen, sollten die Stände doch lediglich etwas größer sein als bisher und der Aufenthalt der Säue in diesen Ständen etwas kürzer.

Letztendlich geht es auch bei dieser Diskussion um die Frage, wie wir mit Tieren umgehen, vor allem mit denen, die eben nicht das Glück haben, auf einem Bauernhof zu leben, auf dem sie viel Platz und Auslauffläche haben, also im besten Sinne artgerecht gehalten werden.

Und natürlich geht es vor allem ums Geld. Um unser Geld. Wenn wir nämlich nicht bereit sind, für unser Schnitzel so viel zu bezahlen, um dem Schwein ein halbwegs gutes Leben zu ermöglichen, dann wird es äußerst schwer sein, die z. T. unhaltbaren Zustände in der Massentierhaltung zu verändern.

Ich finde aber, es darf uns nicht egal sein, wie unser Fleisch produziert wird, wenn wir denn schon Fleisch essen wollen. Als Christen müssen wir auch an dieser Stelle Verantwortung für die Natur, für die Schöpfung übernehmen. Nutzen wir doch unsere Macht als Verbraucher und achten ganz bewusst beim nächsten Einkauf darauf, wo und wie unser Fleisch produziert wird. Das Tierwohllabel kann uns dabei helfen und erst Recht der Metzger unseres Vertrauens.

(Holger Höppner, 06.06.20)

P.S.: Morgen ist Sonntag, darum gibt es keine Kurzandacht in diesem Blog. Aber vielleicht sehen wir uns ja im Gottesdienst? Ich freue mich auf Sie!

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