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Dienstag, 16. Juni 2020

Ekel Alfred lässt grüßen

Erinnern Sie sich noch an „Ein Herz und eine Seele“, diese Fernsehserie aus den Siebzigern? Der Titel hatte nur wenig zu tun mit der Familie, um die es ging. Der Zuschauer wurde im Gegenteil Zeuge von Streitereien und Situationen, die es wahrscheinlich nicht nur in der Familie Tetzlaff, sondern schon immer in den „besten Familien“ gab.

Das, was man dort im Kleinen beobachten durfte, ist leider auch das, was man beim Blick in die Welt und auf die Gesellschaft feststellen muss: Streit und Spaltung allerorten. Nicht nur in Atlanta/USA, wo schon wieder ein Afroamerikaner der Polizeigewalt zum Opfer gefallen ist, und wo inzwischen seit Wochen viele Menschen auf die Straße gehen, um gegen Hass, Rassismus und Ungerechtigkeit zu demonstrieren. Von dort sind diese Demonstrationen im Prinzip in die ganze Welt geschwappt, weil sich eben leider das Problem, mehr oder weniger, fast überall auf diesem Globus zeigt. 

Völlig anders geht es da in der ersten Gemeinde der Christenheit zu, von der in der Apostelgeschichte (4,32-37) berichtet wird. Dort war man, so erzählt es Lukas, ein Herz und eine Seele. Eine Gemeinschaft, in der Harmonie und Solidarität herrschte, in der einer für den anderen da war und Gütergemeinschaft gelebt wurde.

Ich kann mit zwar nicht vorstellen, dass dieses System tatsächlich immer perfekt funktioniert hat. Auch dort wird es immer mal wieder Streit und Auseinandersetzungen gegeben haben. Aber wenn ich mir das, was Lukas beschreibt, als Leitfaden für unser Miteinander in unserer Welt, im Großen und im Kleinen, vorstelle, dann ist das ein Ziel, für das es sich zu arbeiten und zu streiten lohnt. Es wäre wie ein kleines Licht, das auf das große Licht, genannt das Reich Gottes, hinweist. Es wäre eine Welt, in der Gerechtigkeit und Frieden nicht nur Schlagworte blieben, sondern gelebte Wirklichkeit wäre. Wir sollten es versuchen. Jeder in seinem kleinen Bereich – in unser aller Interesse und Gott zur Ehre!

(Holger Höppner, 16.06.20)

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