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Donnerstag, 4. Juni 2020

Richtig und gut?

Es ist nicht einfach, sie zu finden. Interessant ist ja eher das Spektakuläre, das Dramatische, die Katastrophe. Aber es gibt sie – zum Glück! Die guten Nachrichten. Eine, die in diese Kategorie passt, ist die von Jyoti aus Indien. Ihr Vater muss als Wanderarbeiter sein Geld verdienen, was schwer genug ist. Dann hat er einen Autounfall, kann nicht mehr laufen und dadurch auch nicht mehr arbeiten. Eine Katastrophe für ihn und für seine Familie. Was tut Jyoti? Sie kratzt ihr erspartes Geld zusammen und kauft sich davon ein Fahrrad. Dann lädt sie sich ihren Vater aufs Rad und fährt ihn in zehn Tagen durchs Land nach Hause zu seiner Familie. Insgesamt 1.200 km. 

Was für ein Einsatz. Was für eine schöne Geschichte, die sich schnell herumspricht. Auch der indische Radsportverband hört davon und lädt Jyoti nach Neu-Delhi ein, um an einem Probetraining teilzunehmen. Auch um ihre Schulausbildung will sich der Verband kümmern.

Das Mädchen tut in einer schwierigen Situation das, was ihr richtig erscheint: Den Vater nach Hause zu bringen, in seine vertraute Umgebung, wo er sicherlich schneller und besser gesund wird, als in der Fremde. So wird er hoffentlich schon bald wieder arbeiten können.

Vielleicht war es in dieser Situation leicht, das Richtige zu tun. Das ist ja leider nicht immer so. Manchmal tut man das Richtige, aber gut ist es deswegen trotzdem nicht.

Woran sollen wir uns orientieren, wenn wir uns entscheiden müssen?

Am vergangenen Sonntag haben wir Pfingsten gefeiert, also das Fest des Heiligen Geistes. Ja, damit etwas gut wird, brauchen wir genau ihn: Den Heiligen Geist. Verfügen können wir leider nicht über ihn, aber Gott immer wieder darum bitten, das können wir. Weil wir selber nicht vollkommen sind, brauchen wir Unterstützung. Himmlische Unterstützung.

(Holger Höppner, 04.06.20)

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