Es kehrt ein bisschen Normalität in unseren Alltag zurück und
das bedeutet, dass wir unseren bereits im letzten Jahr geplanten Urlaub nun doch
antreten können.
Naja, was heißt im letzten Jahr geplant: Im letzten Jahr haben wir uns dafür entschieden mit unserem
Sohn im Juni in die Berge zu fahren. Welche Berge es werden sollten, stand damals
noch nicht fest.
Wir hatten die polnischen Berge ins Auge gefasst, uns aber
nie wirklich entscheiden können. Mal passte der Preis nicht zu unseren Vorstellungen,
mal war die Strecke für die Fahrt mit einem einjährigen Kind einfach ein
bisschen zu lang. Und dann gibt es ja auch die Diskussionen um Nachhaltigkeit,
Erderwärmung und Umweltschutz, gerade für junge Eltern bedeutende Themen. Was
für eine Welt übergeben wir unserem Sohn?
Um ehrlich zu seien, haben wir nach unseren ganz
persönlichen Corona-Urlaubserfahrungen zunächst keine Lust mehr auf einen ungewissen
Urlaub.
Wir flogen Anfang März nach Gran Canaria. Nach kurzer Zeit
verhängte der spanische Ministerpräsident eine landesweite Ausgangssperre, diese
betraf auch die Kanarischen Inseln. Ein paar Stunden später wurde dann unser
Rückflug von der Fluggesellschaft annulliert und damit saßen wir erst einmal im
Ungewissen. Wir schafften es nach einer gefühlten Ewigkeit mit einem
Mitarbeiter der Airline zu telefonieren und bekamen einen neuen Flug zugeteilt,
der drei Tage früher stattfinden sollte, als unser eigentlich geplanter Flug.
Da wir unsere Urlaubsunterkunft bis dahin nicht mehr verlassen durften, kam uns
das ganz gelegen. In der Zwischenzeit patrouillierte die heimische Polizei in
den Dörfern und kontrollierte, dass sich niemand außerhalb seiner eigenen vier
Wände aufhielt. Das Highlight des Tages war es den Windelmüll, unerlaubter
Weise, zur Mülltonne zu bringen. Da sich diese außerhalb des umzäunten Gebiets
befand, war das verboten. Wohl gemerkt, in einem freiheitlichen Staat Europas!
Nachdem auch unser Ersatzflug annulliert wurde, haben wir es mit viel Mühe doch noch geschafft, die Insel zu verlassen und nach Hause zu kommen. Wir waren erst einmal bedient.
Nachdem auch unser Ersatzflug annulliert wurde, haben wir es mit viel Mühe doch noch geschafft, die Insel zu verlassen und nach Hause zu kommen. Wir waren erst einmal bedient.
Jetzt, mit ein wenig Abstand zum damaligen Geschehen und den
ersten Corona-Lockerungen, konnten wir doch wieder über Urlaub nachdenken.
Corona hat zwar für einige Wochen alles überschattet, die Erderwärmung gibt es
aber trotzdem noch und somit wird der Umweltschutz auch bald wieder ganz vorne
auf der Tagesordnung erscheinen.
Die Entscheidung, in welches Gebirge wir fahren, wurde uns weitestgehend
durch Corona abgenommen. Selbst wenn wir wieder fliegen dürfen und die
Lufthansa sogar garantiert, dass sie uns wieder nach Hause holt, geht es ins
heimische Gebirge. Die Anfahrt ist überschaubar, die Umwelt wird nicht
übermäßig geschädigt und die Gastfreundschaft wird wohl wahnsinnig werden.
Wenn wir nun also in einigen Tagen auf einer Alm sitzen, unserem
Sohn dabei zusehen, wie er versucht Steinchen in die Mitte von Kuhfladen zu
werfen und uns die Sonne ins Gesicht scheint, werden wir wissen, dass trotz
dieser komischen Zeiten vieles gut sein kann, man muss es nur sehen.
Frei nach dem
Motto: „Ich glaube aber doch, dass
ich sehen werde das Gute des HERRN im Lande der Lebendigen.“ (Psalm 27,13)
Nicole Fischer-Kentschke - 13.06.2020
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