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Samstag, 13. Juni 2020

Endlich Urlaub ... der zweite Blog-Beitrag von Nicole Fischer-Kentschke


Es kehrt ein bisschen Normalität in unseren Alltag zurück und das bedeutet, dass wir unseren bereits im letzten Jahr geplanten Urlaub nun doch antreten können.
Naja, was heißt im letzten Jahr geplant: Im letzten Jahr haben wir uns dafür entschieden mit unserem Sohn im Juni in die Berge zu fahren. Welche Berge es werden sollten, stand damals noch nicht fest.
Wir hatten die polnischen Berge ins Auge gefasst, uns aber nie wirklich entscheiden können. Mal passte der Preis nicht zu unseren Vorstellungen, mal war die Strecke für die Fahrt mit einem einjährigen Kind einfach ein bisschen zu lang. Und dann gibt es ja auch die Diskussionen um Nachhaltigkeit, Erderwärmung und Umweltschutz, gerade für junge Eltern bedeutende Themen. Was für eine Welt übergeben wir unserem Sohn?
Um ehrlich zu seien, haben wir nach unseren ganz persönlichen Corona-Urlaubserfahrungen zunächst keine Lust mehr auf einen ungewissen Urlaub.
Wir flogen Anfang März nach Gran Canaria. Nach kurzer Zeit verhängte der spanische Ministerpräsident eine landesweite Ausgangssperre, diese betraf auch die Kanarischen Inseln. Ein paar Stunden später wurde dann unser Rückflug von der Fluggesellschaft annulliert und damit saßen wir erst einmal im Ungewissen. Wir schafften es nach einer gefühlten Ewigkeit mit einem Mitarbeiter der Airline zu telefonieren und bekamen einen neuen Flug zugeteilt, der drei Tage früher stattfinden sollte, als unser eigentlich geplanter Flug. Da wir unsere Urlaubsunterkunft bis dahin nicht mehr verlassen durften, kam uns das ganz gelegen. In der Zwischenzeit patrouillierte die heimische Polizei in den Dörfern und kontrollierte, dass sich niemand außerhalb seiner eigenen vier Wände aufhielt. Das Highlight des Tages war es den Windelmüll, unerlaubter Weise, zur Mülltonne zu bringen. Da sich diese außerhalb des umzäunten Gebiets befand, war das verboten. Wohl gemerkt, in einem freiheitlichen Staat Europas!
Nachdem auch unser Ersatzflug annulliert wurde, haben wir es mit viel Mühe doch noch geschafft, die Insel zu verlassen und nach Hause zu kommen. Wir waren erst einmal bedient.
Jetzt, mit ein wenig Abstand zum damaligen Geschehen und den ersten Corona-Lockerungen, konnten wir doch wieder über Urlaub nachdenken. Corona hat zwar für einige Wochen alles überschattet, die Erderwärmung gibt es aber trotzdem noch und somit wird der Umweltschutz auch bald wieder ganz vorne auf der Tagesordnung erscheinen.
Die Entscheidung, in welches Gebirge wir fahren, wurde uns weitestgehend durch Corona abgenommen. Selbst wenn wir wieder fliegen dürfen und die Lufthansa sogar garantiert, dass sie uns wieder nach Hause holt, geht es ins heimische Gebirge. Die Anfahrt ist überschaubar, die Umwelt wird nicht übermäßig geschädigt und die Gastfreundschaft wird wohl wahnsinnig werden.
Wenn wir nun also in einigen Tagen auf einer Alm sitzen, unserem Sohn dabei zusehen, wie er versucht Steinchen in die Mitte von Kuhfladen zu werfen und uns die Sonne ins Gesicht scheint, werden wir wissen, dass trotz dieser komischen Zeiten vieles gut sein kann, man muss es nur sehen.
Frei nach dem Motto: „Ich glaube aber doch, dass ich sehen werde das Gute des HERRN im Lande der Lebendigen.“ (Psalm 27,13)

Nicole Fischer-Kentschke - 13.06.2020

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