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Freitag, 5. Juni 2020

Trump hält ein Buch hoch ...

Trump hält ein Buch hoch ... das könnte einem ja eigentlich egal sein.
Wenn's nicht ein besonderes Buch wäre, das Buch der Bücher, die Bibel.


"Eine Kriegserklärung", so kommentiert das Johannes Schneider in der ZEIT:
"Donald Trump hält die Bibel hoch, anstatt in ihr zu lesen. So macht es ein Messias, der glaubt, ihre Geschichte fortschreiben zu dürfen. Egal wie."

Für den kurzen Weg zu diesen Phototermin musste eine friedliche Demonstration mal eben mit Gewalt und Tränengas aufgelöst werden.
Egal.
Es gab Proteste der örtlichen Bischöfin, ihre Kirche doch nicht als Kulisse zu missbrauchen.
Egal.
Es gab weltweit Irritation, Entsetzen, Spott - alles egal.

Es ist egal vor allem für die, auf deren Stimmen Trump zielt.
Mit Endzeitstimmung, mit "albernen Inszenierungen",
mit religiösem Pathos sind diese Menschen gut zu erreichen.

Und - sie nennen sich Christen.
Das tue ich ja auch.
Manchmal denke ich: Sollte ich nicht damit aufhören, mich Christ zu nennen?
In diesen Zeiten, angesichts solcher Bilder?
Um jeder Verwechslungsgefahr vorzubeugen?


In dem Buch, das Trump da hochhält, finden sich auch die zehn Gebote.
Das zweite Gebot lautet:  Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht mißbrauchen.
Das ist einfach, klar, unmissverständlich.

Und ist das finale Urteil über das, was Donald Trump am Montag inszeniert hat.

Burkhard Müller -  5. Juni 2020

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