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Donnerstag, 9. April 2020

Corona kennt keine Feiertage

Der heutige Tag ist der sogenannte „Gründonnerstag“. Wie passend, könnte man sagen, erwacht doch die Natur um uns herum und alles wird endlich wieder grün.
Nun hat allerdings der Name dieses Tages mit der Farbe Grün überhaupt nichts zu tun. Er kommt vielmehr aus dem mittelhochdeutschen und bedeutet „weinen“. Neben anderen Bedeutungen denken wir also an Jesus, der im Garten Gethsemane Gott sein Leid klagt, nachdem er mit seinen Jüngern das erste Abendmahl gefeiert hatte.


Auch in unserer Friedenskirche hätten wir heute natürlich einen Gottesdienst mit Abendmahl gefeiert. Hätten, denn die Kirche bleibt geschlossen und Sie zu Hause. Viele Menschen empfinden es als besonders bitter, dass in diesen Tagen keine Gottesdienste möglich sind – und mir geht es genauso.
Aber auch, wenn zur Zeit vieles ausfallen muss, dann bedeutet es doch keinesfalls, dass damit die Feiertage an sich ausfallen. Wir werden diesen Tag und auch die kommenden natürlich anders begehen als sonst, aber vielleicht liegt gerade darin ja auch die Chance, uns mit der Botschaft dieser Tage einmal ganz anders auseinanderzusetzen und die Berichte der Bibel ganz im Stillen für uns lesen. Ich bin mir sicher, dass viele Christen das in diesen Tagen so machen. Auf diese Weise entsteht eine Verbundenheit, die einen Gottesdienst vielleicht nicht ersetzen kann, die aber dennoch stärken und ermutigen kann.

Corona kennt keine Feiertage, aber wir kennen sie und lassen sie uns auch nicht nehmen!
Martin Luther King hat mal gesagt: „Komme, was mag. Gott ist mächtig!“ Wie wahr!

Vielleicht können Sie so beten:
Herr,
wo zwei oder drei in deinem Namen versammelt sind,
da bist du unter ihnen.
Doch was, wenn wir alleine sind?
Auch dann bist du mit uns,
denn niemand und keine Macht der Welt
kann uns von dir trennen,
eine Kontaktsperre gibt es bei dir nicht.
So bitten wir dich,
dass wir nicht die Geduld und auch nicht den Mut verlieren,
uns den Herausforderungen dieser Zeit zu stellen
und die Gewissheit bewahren,
dass auch diese Krise ein Ende haben wird
und wir zu der Gemeinschaft zurückfinden,
die du uns anvertraut hast.
Das bitten wir im Namen Jesu Christi,
der mit dir und dem Heiligen Geist
lebt und regiert
von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Amen.
(Holger Höppner, 09.04.20)

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