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Dienstag, 7. April 2020

Klagen und Hoffen


Wir befinden uns in der letzten Woche der Passionszeit, und damit in der Karwoche. In diesem Wort steckt das althochdeutsche Wort „kara“, das so viel wie Klage, Kummer oder Trauer bedeutet.

Wie passend in diesen Tagen, denn zu klagen gibt es viel. Wir fürchten uns vor dem, was möglicherweise noch alles auf uns oder auf unsere Verwandten und Freunde zukommen könnte.  Wir blicken erschrocken auf die täglich größer werdende Zahl von Menschen, die am Virus verstorben sind. 

Die Bilder, die uns aus vielen Teilen der Welt erreichen, erschrecken uns. Zum Teil ist es nicht einmal mehr möglich, die Verstorbenen würdig zu begraben. Und dann hören wir immer die die Aussagen der Experten, die uns deutlich machen, wir seien erst am Beginn der ganzen Krise.

Wir erleben tatsächlich eine Karwoche, eine Klagewoche, wie wir sie in einer solchen Deutlichkeit wahrscheinlich lange nicht  oder noch nie erlebt haben. Und das kann Angst machen und so manch einer mag sich die bange Frage stellen: „Wo ist Gott?“

In der Tageslosung für heute heißt es: „Jesus sprach zu seinen Jüngern: Was seid ihr so furchtsam? Habt ihr keinen Glauben?“ (Markus 4,40)

Wie passend doch manchmal diese Losungen sind! Jesus fordert uns dazu auf, unseren Glauben und unser Vertrauen auf Gott nicht zu verlieren. Ihm selber ist das tatsächlich gelungen, obwohl er genau wusste, was auf ihn zukommen würde. Er hat auf seinen Vater vertraut und hat angenommen, was er nicht ändern konnte.

Das ist ja manchmal leichter gesagt, als getan, aber was bleibt uns denn ansonsten übrig? Mit dem Blick auf Ostern, mit dem Blick auf unseren Gott, haben wir die feste Zusage, dass das Leben über den Tod siegt. Was für eine Verheißung! Darauf wollen wir vertrauen und daran wollen wir festhalten! Suchen wir die Nähe Gottes, denn bei ihm sind wir gut aufgehoben mit allem, was unser Leben ausmacht.

(Holger Höppner, 07.04.20)

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