Wir befinden
uns in der letzten Woche der Passionszeit, und damit in der Karwoche. In diesem
Wort steckt das althochdeutsche Wort „kara“, das so viel wie Klage, Kummer oder
Trauer bedeutet.
Wie passend
in diesen Tagen, denn zu klagen gibt es viel. Wir fürchten uns vor dem, was
möglicherweise noch alles auf uns oder auf unsere Verwandten und Freunde zukommen könnte. Wir blicken erschrocken auf die täglich größer
werdende Zahl von Menschen, die am Virus verstorben sind.
Die Bilder, die uns aus vielen Teilen der Welt erreichen, erschrecken uns. Zum
Teil ist es nicht einmal mehr möglich, die Verstorbenen würdig zu begraben. Und
dann hören wir immer die die Aussagen der Experten, die uns deutlich machen,
wir seien erst am Beginn der ganzen Krise.
Wir erleben
tatsächlich eine Karwoche, eine Klagewoche, wie wir sie in einer solchen
Deutlichkeit wahrscheinlich lange nicht oder noch nie erlebt haben. Und das kann Angst
machen und so manch einer mag sich die bange Frage stellen: „Wo ist Gott?“
In der
Tageslosung für heute heißt es: „Jesus sprach zu seinen Jüngern: Was seid ihr
so furchtsam? Habt ihr keinen Glauben?“ (Markus 4,40)
Wie passend
doch manchmal diese Losungen sind! Jesus fordert uns dazu auf, unseren Glauben
und unser Vertrauen auf Gott nicht zu verlieren. Ihm selber ist das tatsächlich
gelungen, obwohl er genau wusste, was auf ihn zukommen würde. Er hat auf seinen
Vater vertraut und hat angenommen, was er nicht ändern konnte.
Das ist ja
manchmal leichter gesagt, als getan, aber was bleibt uns denn ansonsten übrig?
Mit dem Blick auf Ostern, mit dem Blick auf unseren Gott, haben wir die feste
Zusage, dass das Leben über den Tod siegt. Was für eine Verheißung! Darauf
wollen wir vertrauen und daran wollen wir festhalten! Suchen wir die Nähe
Gottes, denn bei ihm sind wir gut aufgehoben mit allem, was unser Leben ausmacht.
(Holger
Höppner, 07.04.20)
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