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Montag, 20. April 2020

Tage, die verschwimmen ...

 

Damit das klar ist,
schreib ich's
am besten mal auf:

  • Gestern war Sonntag.

  • Ende des Wochenendes.

  • und ja auch Ende der Osterferien.


Manchmal muss ich in diesen Tagen und Wochen in den Kalender schauen, um zu wissen, was für einen Wochentag wir gerade haben.
Ich bin sozusagen aus dem Rhythmus. Irgendwie aus dem Takt
Aus dem Wochenrhythmus, aus dem Rhythmus meines sonstigen, meines "normalen" Lebens.

Wissen Sie eigentlich noch genau, wann es angefangen hat - mit all den Einschränkungen und Maßnahmen, die unser Leben so sehr verändert haben?
So ganz lange ist das noch gar nicht her - und fühlt sich dennoch manchmal an wie eine kleine Ewigkeit.
Und die Tage, sie verschwimmen ...

Mehr Zeit als sonst habe ich.
Zeit auch, um zu merken und zu spüren, was mir alles fehlt:
Die Kinder, die Enkel, ein Besuch bei unserer alten Mutter,
Menschen überhaupt.

Viel zu viele Kontakte nur aus der Distanz.
Viel zu viel Distanz.

Ich spüre Sehnsucht, mehr als eine Sehnsucht:
Sehnsucht nach Menschen, Sehnsucht nach "Normalität" - gibt's die überhaupt?

Gestern war Sonntag, sagt der Kalender.
Und ich habe Sehnsucht nach einem "richtigen" Sonntag - und nach einem gemeinsamen Gottesdienst, nach einem "richtigen" Gottesdienst:
Miteinander, live, in Echtzeit.
Mit Menschen nicht vor Kameras und Bildschirmen,
sondern von Angesicht zu Angesicht.

Wie geht es wohl weiter?
In der Bundesliga spricht man ja von "Geisterspielen" für die nächsten Woche, wenn nicht Monate.


Und wie lange gibt's noch höchstens Videoandachten und Fernsehgottesdienste,
und das alles vor gähnend leeren Reihen?
Ein bißchen fühlt das sich an wie ... ja, wie "Geister-Gottesdienste" ...

Beides ist merkwürdig, beides geht auf Dauer nicht gut - und tut wohl auch nicht gut.


Was geht, ist in Kontakt bleiben, so gut es geht.
Miteinander - und mit unserem Gott.

Hier ist dazu ein Gebet, das ich für mich passend finde:


Du Gott des Lebens.
Lass das österliche Licht erstrahlen!
Wir bitten dich.
Breite deinen hellen Schein aus,
damit die Kranken Heilung finden,
die Sterbenden getrost gehen können,
die Trauernden Hoffnung haben.

Breite deinen hellen Schein aus,
damit deine Kirche gesehen wird,
damit sich der Glaube ausbreitet,
damit wir mutige und glaubwürdige Zeugen sind.
Voller Vertrauen rufen wir:
Halleluja!

Du Gott des Lebens.
Noch sind wir in Starre gefangen,
aber du hast die Tore zum neuen Himmel weit geöffnet.
Nimm uns und alle, die zu uns gehören mit
durch deinen Sohn, den Auferstandenen.
Durch ihn loben wir dich und rufen:
Halleluja!
Du Gott des Lebens.

Amen.


Burkhard Müller 20. April 2020


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