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Freitag, 3. April 2020

Von USA und Klopapier - oder: Du hast die Wahl ...



Da lese ich folgende Meldung auf der Seite des SWR:

Frankreich, Kanada und Brasilien erheben in der Corona-Virus-Krise schwere Vorwürfe gegen die USA: Das Land soll medizinische Schutzausrüstung der anderen Länder abgeworben haben. Konkret soll es dabei um Schutzmasken, Anzüge und Beatmungsgeräte gehen.


Wer es selbst nachlesen möchte:
https://www.swr3.de/aktuell/nachrichten/Coronavirus-Nehmen-die-USA-den-anderen-Laendern-die-Masken-weg/-/id=47428/did=5593252/1o39vfc/index.html

Kann das sein, frage ich mich? Wirklich wahr sein?

Ich fürchte: Leider ja.

Wie es ja auch wahr ist, dass hier bei uns die Menschen Toilettenpapier nicht nur kaufen, sondern anderen wegkaufen.
Und wenn der Discounter dann Schilder aufstellt, dass pro Kunde nur eine Packung abgegeben wird, dann zeigt man sich schlau:
Dann teilt sich die Familie beim Einkauf eben einfach auf, jeder und jede für sich einen Einkaufswagen - und überlistet so ALDI oder LIDL oder NETTO und wie sie auch heißen ...

Und am Ende wird die gehamsterte Beute gemeinsam in den Kofferraum gewuchtet.

Das ist schlau - oberschlau - bauernschlau.

Und das ist vor allem:

Rücksichtslos und egoistisch.     Beides - das mit den Schutzausrüstungen wie das Hamstern von Klopapier.



Ob Krisen wie eine Lupe sind?
Dass man deutlicher erkennt, wie Menschen ticken?


Eine Lupe: Für menschliche Größe, für Anstand, für Selbstlosigkeit, für Nächstenliebe - und eben auch für das Gegenteil.


Und ich lese, dass ADIDAS und andere nun doch ihre Miete zahlen wollen für ihre Ladenlokale.
Erst hatte man wohl gedacht: Was den ganz Kleinen jetzt hilft, die sonst vielleicht auf der Straße landen, kann uns neben den Millionen- und Milliardengewinnen ja auch noch Geld in die Kasse spülen.

Aber - ich will mich lieber freuen über all die großen und kleinen Geschichten dieser Tage, die Gutes erzählen:
Denn auch hier ist die Krise wie eine Lupe.

Enkel, die ihrer Oma ein Brief schreiben und ein Bild malen- ich vermiss dich ...
Menschen, die auf einmal Tagesfreizeit haben und anfangen, ihre Zeit zu verschenken:
  • für Einkäufe für andere,
  • für das Aufräumen eines vermüllten Grüngürtels,
  • für Anrufe bei denen, deren Einsamkeit in Corona-Zeiten noch größer, bedrückender und beängstigender wird.
     
  • für manches, was die Welt heller und besser macht.

Danke für's Lesen bis hierhin.
Und nun?

Nun haben wir die Wahl. Du, Sie - und ich auch.
Die Wahl, wie wir sein wollen und wer wir sein wollen in diesen Zeiten, in diesem Leben.



Der Kabarettist und Christ Hanns-Dieter Hüsch hat das so beschrieben:

"Ich setze auf die Liebe,
wenn Sturm mich in die Knie zwingt und […]
ein dunkler Abend mir die Sinne trübt. […]
Ich setze auf die Liebe,
das ist das Thema, den Hass aus der Welt zu vertreiben. […]
Die einen sagen, es läge am Geld.
die anderen sagen, es wäre die Welt, sie läg' in den falschen Händen.
Jeder weiß es besser, woran es liegt,
doch es hat noch niemand den Hass besiegt, ohne ihn selbst zu beenden.
Er kann mir sagen, was er will […] und mir erklären, was er muss:
Aber ich setze auf die Liebe! Schluss!“

Hans-Dieter HüschIch setze auf die Liebe
In: Hans-Dieter Hüsch: Das Schwere leicht gesagt.
Burkhard Müller, 4. April 2020



1 Kommentar:

  1. Danke für die liebevolle Begleitung in der angespannten Zeit. Ralf und Ina

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