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Freitag, 29. Mai 2020

1917 Milliarden


„Selig sind, die Frieden stiften“, sagt Jesus in seiner bekannten Bergpredigt. Ein Satz, der in der Geschichte der Menschheit eher nicht auf fruchtbaren Boden gefallen ist. Wenn ich mir z. B. die weltweiten Ausgaben ansehe, die für Rüstung Jahr für Jahr aufgewendet werden, dann wird mir geradezu schwindelig. Weltweit waren das im vergangenen Jahr 1917 Milliarden Dollar. Eine, jedenfalls für mich, unvorstellbare Summe. Deutschland war mit Waffenexporten in Höhe von rund 8 Milliarden Euro im Vergleich zwar nur ein kleines Licht, aber wir dürfen nicht vergessen, dass Waffen auch in Länder exportiert werden, die oft genug autoritär regiert werden und über Umwege auch in Länder gelangen, in denen es kriegerische Auseinandersetzungen gibt. Auch durch deutsche Waffen sterben Menschen. Bitter finde ich das. Und wie so oft sind es vor allem die Armen, die unter Krieg und dessen Folgen am härtesten leiden.

Wie kommt es nur, dass die Menschheit, so lange es sie gibt, scheinbar nichts dazugelernt hat. Dass bewaffnete Auseinandersetzungen viel zu oft immer noch das Mittel der Wahl sind. Ist durch Krieg schon mal irgendwo irgendetwas besser geworden? Kriege vernichten Leben und Lebensperspektiven. Kriege vernichten die Zukunft.

Eine Lösung für dieses Problem habe ich leider nicht. Die Menschen sind, wie sie eben sind. Und wenn es oft genug schon im Kleinen nicht gelingt, einen Konflikt mit Worten und Kompromissen zu lösen, wie soll das dann erst in größeren Zusammenhängen gehen?

Der Friedensbeauftragte der Evangelischen Kirche von Westfalen, Heiner Montanus, hat gesagt: „Wenn du den Frieden willst, bereite den Frieden vor. Wenn du Kindern Zukunft geben willst, baue gute Schulen. Wenn du eine zufriedene Bevölkerung haben möchtest, sichere ihre Arbeitsplätze.“ Daran müssen wir arbeiten. Jeden Tag aufs Neue.

Wäre es nicht schön, wenn Jesus eines Tages zu uns sagen würde: „Du bist selig, denn du hast Frieden gestiftet.“

(Holger Höppner, 29.05.20)

1 Kommentar:

  1. Streit zwischen Nachbarn wird es immer geben !
    Aber den Anderen erschießen muss nicht sein.
    Mit Respekt und Achtung des Gegenüber fällt das weg.
    Jeder darf Wissen, dass der Andere niemand erschießen will.

    Mit friedlicher Achtung grüßt Josef Francken

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