Am Ende der vergangenen Woche flatterte der Jahresbericht 2019 von Fairtrade Deutschland auf meinen Schreibtisch. Sie wissen schon, das ist das Siegel, das Sie z. B. auf Schokolade, Kaffee, Tee oder Bananen finden. Alles Produkte, bei denen der Weltmarktpreis starken Schwankungen unterliegt, hergestellt in Ländern, in denen die Menschen am Existenzminimum leben. Ausbeutung, Kinderarbeit, keine Chance, eine Schule zu besuchen, sind nur einige der Probleme, mit denen es die Erzeuger zu tun haben.
Erfreulicherweise gibt es immer mehr Menschen, denen das nicht mehr egal ist. Immer lauter wird gefordert, dass wir unseren Wohlstand nicht auf dem Rücken der Ärmsten der Armen aufbauen dürfen.
Dieses Denken sorgt auch dafür, dass der Faire Handel zunehmend an Bedeutung gewinnt. So wächst die Nachfrage – und damit auch das Angebot. Allein im letzten Jahr gab es eine Umsatzsteigerung von 26 %. Produkte im Wert von rund 2 Milliarden Euro, die mit dem Fairtrade-Siegel versehen waren, wurden in Deutschland im vergangenen Jahr konsumiert. Das ist natürlich nur ein Bruchteil des Gesamtumsatzes aber immerhin.
Inzwischen sind es ja längst nicht mehr nur kleine Eine-Welt-Läden, wie der in unserer Kirche, bei denen fair gehandelte Produkte gekauft werden können. Auch die großen Discounter haben erkannt, dass sie Verantwortung übernehmen müssen und bieten darum ein ständig wachsendes Sortiment. Stöbern Sie mal mit offenen Augen durch die Verkaufsregale der Lebensmittelhändler hier vor Ort in Disteln. Sie werden überrascht sein, wie groß das Angebot zum Teil ist.
Wir alle können unseren Teil dazu beitragen, unsere Welt ein kleines bisschen gerechter zu machen, wenn wir uns darum bemühen, fair und nachhaltig zu konsumieren. Es geht um unsere Solidarität mit den Menschen in den ärmsten Teilen dieser Erde. Helfen wir mit, dass Fairness, Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit eine Chance bekommen.
(Holger Höppner, 18.05.20)
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