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Freitag, 8. Mai 2020

Wer weiß es besser?

Seit Mitte März ist unser Leben sehr eingeschränkt, vor gut 2 Wochen gab es dann die ersten Lockerungen. Spätestens seither ist die Diskussion über weitere Lockerungen in vollem Gange. Den einen ging das alles viel zu schnell, den anderen nicht schnell genug. In den Medien überschlugen sich die Meldungen, so dass der geneigte Zuhörer und Leser schon bald nicht mehr wusste, was möglich und was eher Wunschdenken war. Und dann gab es da den bemerkenswerten Satz unseres Bundestagspräsidenten Wolfgang Schäuble vor einer Woche, der da sagte: „Wenn ich höre, alles andere habe vor dem Schutz von Leben zurückzutreten, dann muss ich sagen: Das ist in dieser Absolutheit nicht richtig.” Den Satz musste ich erst einmal verdauen.

Inzwischen scheint diese Aussage aber Gehör gefunden zu haben, denn inzwischen werden immer mehr Einschränkungen zurückgenommen oder es gibt zumindest eine Idee, wann damit zu rechnen ist.

Ich bin froh, dass ich in diesen Tagen nicht in der Haut unserer Politiker stecke, denn angesichts der sich zum Teil widersprechenden Aussagen der Wissenschaftler, der Ökonomen und weiterer Berater, ist jede Entscheidung immer ein Balanceakt.

Natürlich gibt es Leute, die sich auskennen, die für alles eine Erklärung haben und die sowieso immer alles besser wissen – oder das zumindest meinen. Von solchen, vor allem blödsinnigen Statements wird das Internet geradezu überschwemmt.

Ich jedenfalls stehe schon der täglichen seriösen Informationsflut fast hilflos gegenüber und kann nur darauf hoffen, dass die getroffenen Entscheidungen die richtigen sind. Als normaler Bürger dieses Landes, der eben kein Experte ist, kann ich nur auf die Kompetenz und auf die sorgfältige Abwägung aller Entscheider vertrauen. Und auch die Handelnden selber müssen darauf vertrauen, dass ihre Pläne richtig sind.

Als Christen vertrauen wir darauf, dass Gott das Beste für unser Leben will und dass er uns durch unser Leben begleitet. Im Gebet wenden wir uns mit unseren Bitten und Klagen, aber auch mit unserer Freude und mit unserem Dank an ihn. Das können und sollen wir auch in diesen Tagen tun und dabei gerade auch an die denken, die Verantwortung für uns und für unser Land tragen. Wir vertrauen uns und alle anderen unserem Gott an, der Himmel und Erde geschaffen hat und erhält.

(Holger Höppner, 08.05.20)

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